Bauen in Sissach – Es wird wohl noch dauern

BaZ-online – Mo, 14. November 2022

Bauen in Sissach – Es wird wohl noch dauern

Damit ein Quartierplan für das Areal zwischen Cheesmeyer und Bahnhof erstellt werden kann, müssen viele Interessen berücksichtigt werden. Der Gemeindepräsident hofft auf ein gelungenes Bauwerk, das Sissachs Begegnungszone entlasten könnte.

Daniel Aenishänsli

Der Parkplatz gegenüber dem Bahnhofgebäude soll überbaut werden. Wie lange das noch dauert, ist unklar.
Screenshot: Google Maps 

Wie bereits bekannt wurde, macht sich Mettler 2 Invest daran, in Nähe des Sissacher Bahnhofs Wohnraum zu bauen, gleich hinter der Tschudy-Wystube. Dabei kommt der Quartierplan 2 zum Tragen. Noch immer unklar dagegen ist, wie der Quartierplan 1 aussehen wird. Dabei handelt es sich um das Areal zwischen dem historischen Warenhaus Cheesmeyer und dem Bahnhof. Das Areal ist im Besitz der Ciag Cheesmeyer Immobilien AG. Einer ihrer Verwaltungsräte ist der Architekt Robert Häfelfinger. Er sagt, «wann genau wir unsere Lösung präsentieren, ist noch nicht klar». Bisher wurden mehrere Vorschläge zur Ausgestaltung präsentiert, eine tatsächliche Lösung konnte jedoch noch nicht gefunden werden.

Zum Umdenken habe das Mitwirkungsverfahren geführt, in dem viele Sissacherinnen und Sissacher mit dem Präsentierten nicht einverstanden waren. So hätte etwa der in Sissach heimische Baselbieter Baudirektor Isaac Reber sich stark für eine Variante eingesetzt, in der das Restau-rant Bären nicht weichen müsse. Sicher überbaut werden soll der heute von der Gemeinde bewirtschaftete Parkplatz gegenüber dem Bahnhof.

Parkhaus käme Gemeinde entgegen
«Für die Gemeinde ist natürlich das in Aussicht gestellte Parkhaus sehr interessant, denn es könnte die Begegnungszone entlasten», äussert Gemeindepräsident Peter Buser (Stechpalme). Ein Stockwerk könnte die Gemeinde übernehmen und darauf öffentliche Parkplätze bereitstellen. Im Gegenzug könnte die Parkplatzdichte in der Begegnungszone, die in unmittelbarere Nähe liegt, ausgedünnt werden. «Aber das ist natürlich noch lange nicht spruchreif», sagt Buser. Von Gewicht für Sissach sei es, dass eine gute Lösung gefunden werde, denn käme eine Überbauung zustande, die nicht ins Bild passe, müsste die Gemeinde die nächsten 100 Jahre damit leben. 

Es gibt Stimmen, die sagen, die Nordseite des Sissacher Bahnhofs sei ein Schandfleck. «Dieser Meinung bin ich nicht, entgegnet Peter Buser, «es handelt sich einfach um eine übergangsmässig unternutzte Fläche, mit Parkplätzen, Gastronomie und Kultur – bis eine bessere Lösung auf dem Tisch ist.» Zudem müssten jene Leute, die sich aktuell dort aufhielten, auch irgendwo Platz haben. «Wir haben Interesse daran, dass die am Bahnhof Ankommenden auf eine schöne Adresse blicken, dass günstiger Wohnraum entsteht, und wenn in diesem Raum Kultur auf einem öffentlichen Platz stattfinden könnte, wäre das auch ein Gewinn», so Buser.

Vieles bleibt erhalten
Heute könne er, Robert Häfelfinger, sagen, gebaut werden soll ein vierstöckiges Dienstleistungszentrum ohne Wohnungen und mit einer Tiefgarage über zwei Etagen. Darin könnte sich auch ein Saal befinden, denn mit der guten Verkehrsanbindung Sissachs wäre er ein guter Ort für Veranstaltungen. Der Bären soll genauso erhalten bleiben wie die Alte Metzg und das Kulturlokal Kik. Das Oliver-Twist-Pub soll in den Bären ziehen, wo sich heute bereits die Lounge 11 befindet. Die Absicht, dieses Areal neu zu gestalten, ist gegen 20 Jahre alt.

Bauen in Sissach – Es wird wohl noch dauern